2011 / WS 1

Bewegtbildcommunities – zwischen politischer Partizipation und kreativer Medienarbeit

Der Workshop wird angeboten von Aycha Riffi (Grimme-Institut), Michael Müller (2010lab.tv) und Christoph Müller-Girod (2010lab.tv).

Michael Krömer, 2010lab.tv

Michael Krömer, 2010lab.tv

Fotos: Georg Jorczyk, Grimme-Institut

Im Workshop 1 „Bewegtbildcommunities – zwischen politischer Partizipation und kreativer Medienarbeit“ stellt Produktionsleiter Michael Krömer zunächst die Arbeit von 2010lab.tv in Form eines Videoclips vor. 2010lab.tv entstand im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010. Als Plattform im Verbund zwischen Wirtschaft, Politik und Kreativen bietet 2010lab.tv Runde Tische für die Kreativwirtschaft. Mit dem Schwerpunkt Web-TV entstehen neue Formen der medialen Interaktion: Im Unterschied zum klassischen Fernsehen arbeitet Web-TV mit kurzen Produktionszeiten und genauen Zielgruppen. Videos verbreiten sich von dieser Plattform auf andere Videoplattformen. Als Beispiel stellt Krömer ein kurzes Video mit dem Künstler Jonathan Meese vor: In der Dramaturgie folgt als erstes ein starker Themenaufschlag, danach die weitere Details.

Danach stellt Christoph Müller-Girod (Social Media Manager) zunächst sein Verständnis von Social Media vor. Sein Ansatz: Eine reine Website interessiert nicht, sondern braucht „Satelliten“. Er nennt es das „Social Media Marketing-Dreigestirn facebook, google, twitter“. Google ist für ihn das unternehmensrelevante Netzwerk, weil hier verschiedene Dienste zusammenlaufen. „Wenn Reichweite erzielt werden soll, muss man die Community einbeziehen und Strategien entwickeln: Analyse, Monitoring, Personal – Social Media comes from inside“, so Müller-Girod. Wichtig sei es in Zukunft, Experte zu sein für ein bestimmtes Gebiet, Informationsquelle für ein bestimmtes Thema zu werden. Andere Social Media Manager sollten in die Verbreitung einbezogen werden.

Aycha Riffi vom Grimme-Institut präsentiert das Projekt Goch.TV . In der Stadt Goch stand die Reichswaldkaserne zur Nutzung zur Verfügung. Die Gocher sollten bei der zukünftigen Nutzung des Geländes mitbestimmen. Im Rahmen von Workshops sollte zunächst eine Website konzipiert werden. In Workshops mit sehr unterschiedlicher Altersstruktur erstellten Bürger der Stadt Videos über die ehemalige Kaserne und ihre Rolle für die Stadtentwicklung. Die Redaktion arbeitet aktuell weiter und führt die Inhalteerstellung für die Website weiter. Riffi präsentiert weitere Beispiele von Goch.TV. Ein Wettbewerb sammelte Videos von jungen und älteren Mitbürgern der Stadt Goch. Das Grimme-Institut bietet weitere Impulse für die Partizipation – Ängste der Stadt zu einer offenen Videoplattform erwiesen sich als unbegründet.

Aycag Riffi, Grimme-Akademie / Goch TV, Foto: Georg Jorczyk, Grimme-Institut

Aycha Riffi, Grimme-Akademie / Goch TV, Foto: Georg Jorczyk, Grimme-Institut

Auf die Frage nach der Abgrenzung zu Bürgermedien versteht Riffi Goch.TV nicht als Konkurrenzangebot zu anderen Angeboten. Das Besondere sieht sie in der Rolle, die diese Plattform für die Stadtentwicklung hat. Hauptnutzer und Mitwirkende sind ältere Menschen, die Nutzungszahlen variieren. Auf die Frage nach der Rolle der Redaktion sagt Riffi, sie seien Mitglieder Ersteller, Moderatoren, Promotoren und Freigebende der hochgeladenen Informationen. Es gibt öffentliche Zugangspunkte im Stadtgebiet.

Workshop 1

Teilnehmer des Workshop 1 zu Bewegtbildcommunities, Fotos: Georg Jorczyk, Grimme-Institut

Diskutiert wird die Anbindung an andere Video-Communities, um die Aufmerksamkeit weiter zu steigern und neue Angebote zu entwickeln.

Die Abschlussdiskussion zu Eigenproduktionen von Videos bringt Themen wie die Rechte am Bild, insbesondere von Kindern und der Einholung des Einverständnisses der Eltern zu Sprache.

 

 

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