Der SCD 2020 in Sketchnotes
Zum allerersten Mal überhaupt haben wir eine grafische Zusammenfassung der SCD-Panels in Sketchnote-Form – worüber wir uns ganz besonders freuen. Denn es ist in der Tat noch einmal ein ganz anderer und neuer Blick auf das, was jeweils innerhalb einer halben Stunde gesagt wurde.
Panel 1: „Zivilcourage in sozialen Medien“ mit Stephan Anpalagan …
… in dem es unter anderem auch darum ging, wie durch Sprache Ausgrenzung betont wird:
„Wenn Deutsche in der Kategorie ‚wir‘ denken, dann meinen sie nicht uns beide, sondern dann meinen sie Horst und Eva und Jürgen. Wenn man in der Kategorie ‚ihr‘ denkt, dann meinen sie Menschen, die Abdollahi und Anpalagan heißen.“
Das Gespräch mit Stephan Anpalagan ist hier zu finden. (YouTube-Video)
Panel 2: „Mit Fakten gegen Rechts“ mit Natascha Strobl und Uschi Jonas (CORRECTIV) …
… in dem sie unter anderem über Menschen sprachen, „die Fakten nicht glauben und Fakten nicht als das, was sie sind, nehmen“. (Uschi Jonas)
Darunter fänden sich auch diejenigen, die „Gegenfakten, Gegenwahrheiten“ schaffen. „Und das ist das Problem, dass sie aus dem Kontext gerissene oder schlicht falsche Fakten nehmen und sie den anerkannten und nach einer guten wissenschaftlichen Methode zustande gekommenen Fakten gegenüberstellen. Und damit schaffen sie Verwirrung.“ (Natascha Strobl)
Das Gespräch mit Natascha Strobl und Uschi Jonas ist hier zu finden. (YouTube-Video)
Panel 3: „Vergangenheit und Gegenwart im Kontext “ mit Caro Keller (NSU-Watch) und Nora Hespers (Die Anachronistin) …
… die über die Notwendigkeit sprachen, zu dokumentieren, zu bewahren und zu mahnen. Nora Hespers sagte: „Ich persönlich habe gemerkt, dass das, was der Nationalsozialismus meinem Großvater angetan hat und meinem Vater angetan hat, eigentlich bis zu mir wirkt. Das heißt, wir haben zwar ein Datum, das heißt Kriegsende, aber die Traumata, die weiter transportiert worden sind über die Generationen, die halten halt an.“ Und Caro Keller schlug den Bogen zur Gegenwart: „Diese Verkürzungen, die stattfinden, dass beispielsweise immer von Einzeltätern die Rede ist oder von ganz unerwarteten Ereignissen, die führen dazu, dass man rechtem Terror nichts entgegenzusetzen hat. Wir müssen verstehen, dass es eine Kontinuität rechten Terrors gibt.“
Das Gespräch mit Nora Hespers und Caro Keller ist hier zu finden. (YouTube-Video)
Panel 4: „Recherche: Mitten in der Gesellschaft?“ mit Anh Tran (Deutschlandfunk) und Julian Feldmann (STRG_F) …
… die unter anderem darüber redeten, dass Rechtsextreme und Rassisten nicht immer deutlich als solche bezeichnet werden: „Ich glaube schon, wenn etwas rassistisch ist, dass wir mutiger sein können, es auch als solches zu benennen. Und ich merke schon, dass Medien manchmal eine Wortkargheit haben. Ihnen fehlen einfach die Worte. Wenn ich jetzt an Hanau denke, es hieß am Anfang wieder in vielen Medien fremdenfeindlicher Angriff, fremdenfeindlicher Mord. Mich hat es da wirklich geschüttelt an dem Tag.“ (Anh Tran)
Das Gespräch mit Anh Tan und Julian Feldmann ist hier zu finden. (YouTube-Video)
Panel 5: „Mit Rechten reden?“ mit Nadia Zaboura und Jan-Henrik Wiebe (funk) …
… die unter anderem darüber diskutierten, ob allen kontroversen Haltungen aus Gründen der Ausgewogenheit immer auch ein medialer Raum gegeben werden müsse: „Wir haben in unserer Demokratie eine Freiheit auf Meinungsäußerung, die ist aber nicht identisch mit der Freiheit, jederzeit und überall eine mediale Plattform erhalten zu müssen.“ (Nadia Zaboura)
Jan-Henrik Wiebe sagte über entsprechende Überlegungen bei funk: „Wir überlegen bei funk, braucht es ein dezidiert konservatives Format oder kann man das auch über andere Formate auffangen? Zum Beispiel dass man Themen aufgreift, die vielleicht Konservative interessieren, durch investigative Recherchen.“
Das Gespräch mit Nadia Zaboura und Jan-Henrik Wiebe ist hier zu finden. (YouTube-Video)
Panel 6: „Vielfalt in Redaktionen und Themen“ mit Iva Krtalic (WDR-Integrationsbeauftragte) und Esra Karakaya (Karakaya Talks) …
… in dem es um die Notwendigkeit ging, alle gesellschaftlichen Gruppen medial abzubilden. „Es geht nicht nur darum, dass Menschen unterrepräsentiert sind. Es geht darum, dass durch diese Unterrepräsentation sich das widerspiegelt in Gesetzen, in Strukturen.“ (Esra Karakaya)
Iva Krtalic verdeutlicht: „Wenn wir ein realitätsnahes Bild dieser Gesellschaft auf den Bildschirmen und in den Programmen zeigen, […] dann würden wir ein Bild der Normalität erzeugen, das eine ganz andere, auch politische Botschaft aussendet.“
Das Gespräch mit Iva Krtalic und Esra Karakaya ist hier zu finden. (YouTube-Video)