GOA talks – wer spricht? (Teil 1)
Marco Reinke und Celia Parbey diskutieren im Panel „Respektvolles Miteinander“.
Marco Reinke ist Politik-Redakteur beim TV-Nachrichtensender WELT und war zuletzt Journalistenschüler an der FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology. Hier entstand auch das Projekt „Jeder Vierte“, das 2021 für einen Grimme Online Award nominiert wurde. Seine Stationen waren vorher unter anderem freie Mitarbeiten beim NDR, CNN, ProSiebenSAT.1 und Praktika, unter anderem beim ZDF. Marco hat Journalismus und Medien Management an der Hochschule Macromedia in Berlin, Hamburg und Dublin studiert.
„Antisemitismus begleitet jüdische Menschen im Alltag. Das interaktive Webvideoprojekt „Jeder Vierte“ der FreeTech Academy stellt sechs real erlebte Situationen von Hass, reproduzierten Vorurteilen oder Ignoranz in reduzierter Form mit Darstellerinnen nach, was Distanz für die analytische Betrachtung schafft. Im Anschluss berichten die echten Protagonistinnen zu von den Nutzer*innen wählbaren Fragen von den Erlebnissen und ihren Emotionen. Zusätzlich schätzt ein Antisemitismus-Experte jedes Ereignis ein.“
Grimme Online Award 2021
Marco Reinkes Kollegin Laura Block hat das Projekt im „quergewebt“ Blog des Grimme Online Award näher vorgestellt. Zum Interview.
Celia Parbey ist Berlinerin und Afrikawissenschaftlerin. Sie arbeitet als Redakteurin bei ZEIT ONLINE und frei für verschiedene Online- und Printmagazine. Außerdem ist sie Redaktionsleiterin vom RosaMag, einem Online- Lifestylemagazin für Schwarze FLINTA* im deutschsprachigen Raum. Sie schreibt zu den Themen: Koloniale Kontinuitäten, Intersektionalität, Feminismus und Rassismus.
„Haarstyling-Tipps, nachhaltige Mode oder Netflix-Serien. Ein normales Beauty-Blog ist „RosaMag“ aber nicht! Im ersten deutschsprachigen Online-Lifestylemagazin für schwarze Frauen geben die Macherinnen Tipps für Frauen, die in einer weißen Mehrheitsgesellschaft weder ihre Hautfarbe, noch ihre Haarstruktur wiederfinden. Mit Beiträgen zu seelischer Gesundheit, kultureller Identität oder Portraits von starken afrodeutschen Frauen hat das Magazin das Potenzial, über die Kernzielgruppe hinaus zu inspirieren.“
Grimme Online Award 2020
Gründerin Ciani-Sophie Hoeder hat im „quergewebt“-Interview über Themenfindung, Empowerment und nicht nur hierarchisch produzierten Content geht. Zum Interview.
Im Panel „Der Blick zurück“ sprechen Eva Deinert und Julia Oelkers über die Notwendigkeit an historische und zeithistorische Gegebenheiten zu erinnern.
Eva Deinert ist Innovationsmanagerin und Digitaljournalistin beim Bayerischen Rundfunk. Sie verantwortet digitale Pilotprojekte und entwickelt Programminnovationen für verschiedene Fachredaktionen des BR. Für das Messenger-Storytelling-Projekt „Ich, Eisner!“ des BR wurden sie und das Projektteam u.a. mit dem Medienpreis Parlament des Deutschen Bundestags, dem New Media Journalism Award 2019 des Österreichischen Journalistenclub und der „Special Commendation“ des Prix Europa 2019 ausgezeichnet. Das von ihr geleitete Projekt „Die Befreiung“ – eine Augmented-Reality-App, Podcast und Webseite – wurde 2021 für den Grimme-Online-Award nominiert.
„Am 29. April 1945 wurde das bayerische Konzentrationslager Dachau von US-amerikanischen Truppen befreit. Das Lager ist überfüllt, es kursieren hochansteckende Krankheiten, die Menschen sind unterernährt und geschwächt. „Die Befreiung“ erzählt multimedial nach, wie die Häftlinge und die Befreier den Tag erleben. Eindrückliche Bilder, kombiniert mit persönlichen Geschichten auf der Tonspur ermöglichen das Eintauchen in die Zeit. Ein Podcast mit tiefergehenden Geschichten ergänzt den Rundgang.“
Grimme Online Award
Genauer vorgestellt hat Eva Deinert das Projekt „Die Befreiung“ im Mai 2021 – in „Quergewebt“, dem Blog des Grimme Online Award. Hier ist das Interview.
Julia Oelkers ist Journalistin und Dokumentarfilmerin. Ein langjähriger Arbeitsschwerpunkt ist ihre Beschäftigung mit den Themen Rassismus, Flucht und Migration. Der Kino-Dokumentarfilm „Can´t Be Silent“ über geflüchtete Musiker wurde mit dem DGB Filmpreis ausgezeichnet und lief auf zahlreichen Festivals. Für die Webdokumentationen „Eigensinn im Bruderland“ über Migrant*innen in der DDR und „Gegen uns – Betroffene im Gespräch über rechte und rassistische Gewalt und die Verteidigung der solidarischen Gesellschaft“ über rechte Gewalt in Deutschland seit 1990 erhielt sie jeweils einen Grimme Online Award.
„Im Mittelpunkt der Webdokumentation „Gegen uns.“ stehen die Lebensgeschichten von Menschen, die im Osten Deutschlands aus rassistischen, antisemitischen und anderen rechten Motiven angegriffen wurden. In bislang drei Episoden werden in Wort, Bild und Video eindrücklich die Perspektiven der Betroffenen geschildert und die Taten eingeordnet. Sie machen sowohl die Auswirkungen deutlich, die die Gewalt auf ihr Leben hatte, als auch die gesellschaftlichen Folgen von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt.“
Grimme Online Award
Im Quergewebt-Interview berichtet sie über den Auslöser für die Entstehung des Projektes „Gegen uns.“ sowie über die Entscheidung zur Formatfrage.
Im Panel „Die Gesellschaft im Blick“ sprechen Enissa Amani und Johannes Kram über die Formate „Die beste Instanz“ und „Queerkram“.
Comedienne und Künstlerin Enissa Amani setzt sich in ihrem Aktivismus hauptsächlich mit Themen wie Rassismus, Sexismus und geflüchteten Menschen auseinander. Sie ist bekannt für ihre Statements auf Instagram, wo sie regelmäßig mit ihren IGTV-Beiträgen einen großen Impact erzielt. 2021 hat sie mit ihrer Talkshow „Die beste Instanz“, in der fünf Expert*innen u.a. zu Antirassismus, Antisemitismus und Antiziganismus gesprochen haben, den Grimme Online Award gewonnen.
„In der WDR-Sendung „Die letzte Instanz“ diskutierte eine rein weiß besetzte Prominentenrunde ohne jede Sachkenntnis unter anderem über Rassismus. Als Reaktion darauf initiierte, moderierte und finanzierte die Comedienne Enissa Amani ein eigenes Talk-Panel auf ihrem YouTube-Kanal. Mit fünf Gäst*innen, allesamt Expert*innen zu Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder Antiziganismus diskutierte sie fundiert und sachlich Probleme wie Lösungen und kann so Vorbild sein für erkenntnisreichere Fernseh-Talkshows.“
Grimme Online Award
Im Quergewebt-Interview schildert Enissa Amani den Ablauf von der Ideenfindung bis zur Umsetzung der Show.
Johannes Kram lebt in Berlin und ist Autor, Textdichter, Blogger und Marketingstratege. Seit 2009 betreibt er das „Nollendorfblog„, für das er 2016 für dem Grimme Online Award nominiert war. Im Jahr 2021 erhielt er den Grimme Online Award in der Kategorie Kultur und Unterhaltung für seinen Podcast „Queerkram„, in dem er mit Interviewpartnerinnen aus der LGBTI-Szene – und darüber hinaus –über Themen wie Homophobie, queere Sichtbarkeit oder die Situation von LGBTI* in der Gesellschaft konstruktive und fundierte Gespräche führt.
„Wie fühlt es sich an, als schwuler Politiker der AfD im Bundestag gegenüber zu treten? Muss ein Traumschiff-Kapitän immer weiß sein? Und wie queerfeindlich sind die Corona-Regeln? Johannes Kram lädt für den Podcast „Queerkram“ von queer.de Interviewpartnerinnen aus der LGBTI-Szene – und darüber hinaus – ein und spricht mit ihnen über Themen wie Homophobie, queere Sichtbarkeit oder die Situation von LGBTI* in der Gesellschaft. Dabei entstehen konstruktive und fundierte Gespräche, die wertvolle Einblicke geben.“
Grimme Online Award
Johannes Kram spricht im Quergewebt-Interview über die Motivation im Team gemeinsam einen Podcast zu machen.