Der Publikumspreis ab 2002
Seit 2002, sprich ab dem zweiten Wettbewerbsjahr, gibt es den Publikumspreis beim Grimme Online Award. Im Statut des Wettbewerbs wird dieser wie folgt beschrieben:
„Im Rahmen des Grimme Online Award wird ein eigener Publikumspreis verliehen. Auf der Basis der zum Grimme Online Award nominierten Vorschläge können alle Nutzerinnen das von ihnen favorisierte Angebot auswählen. Der Vorschlag mit den meisten Publikumsvoten erhält den Publikumspreis. Das Bewertungsverfahren erfolgt ausschließlich über das Internet. Der Publikumspreis wird als Sonderpreis ausschließlich durch die Internet-Nutzerinnen entschieden und unterliegt nicht der Qualitätsbeurteilung durch die Jury des Grimme Online Award.“
Anfang der 2000er Jahre ging der Publikumspreis häufig an Online-Angebote, die Formate im TV begleiten und ergänzen. Dies erstaunt nicht weiter, da YouTube, Instagram und TikTok noch nicht existierten und bei vielen – auch jungen – Menschen das Fernsehprogramm als Unterhaltungsmedium recht beliebt war. An die Publikumspreise in den Jahren 2012 und 2013, welche an die Tagesschau-App sowie an den Postillion gingen, schloss sich dann ein deutlicher Trend in Richtung Social Media an, sprich es folgten zahlreiche Preise an YouTube-Kanäle sowie an einige Angebote auf TikTok.
Der erste Publikumspreis im Rahmen des Grimme Online Award ging an „Was guckst Du?!, SAT.1“ bzw. an die begleitende Website zur gleichnamigen Comedy-Serie. Diese existiert heute nicht mehr. Beschrieben wurde das Angebot wie folgt:
Was passiert demnächst im dubai.tv? Welche Geheimnisse vertraut Yildrims Fahrschüler seinem Tagebuch an? Begleitend zur Comedy-Reihe Was guckst du erfährt der User auf dieser Homepage alles über Kaya Yanars multikulturelle Show. Ein Übersetzer hilft bei den ersten türkischen Vokabeln, im Chat wird mit Ranjid, Tarek und Francesco diskutiert und das Radio Suleyman wartet mit Neuigkeiten zum Euro und dem Dönertipp auf. Forum, Games und der Was guckst du-Shop fehlen auch auf dieser Homepage nicht.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2003 erhielt die Website zu „Der Mietmensch“ den Publikumspreis (intel). Die Website gibt es leider nicht mehr. Die Beschreibung auf der Grimme Online Award-Website lautete wie folgt:
Phillip Müller ist der Mietmensch. Acht Wochen reiste der Online-Reporter des ZDF durch Deutschland – nach dem Motto: Ich mache jeden Job! Die Jobs wurden durch interessierte User per Mail offeriert, und jeden Tag wurde über den nächsten Job im Internet abgestimmt. Dann ging der Mietmensch an die Arbeit. Tägliche Berichte und Videos von jeder Arbeit, ob als Metzger, Altenpfleger oder Kammerjäger, machten aus dem Mietmenschen ein multimediales Ereignis im Netz. Vierzehn verschiedene Jobs arbeitete der Mietmensch ab, sie alle finden sich wohl dokumentiert im Internet wieder.
Die Fanseite zu „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ erhielt 2004 den Publikumspreis und zudem einen Grimme Online Award in der Kategorie TV. Sowohl die Serie als auch die Website existieren weiterhin. Letzteres wurde folgendermaßen beschrieben:
Die Fansite zur Erfolgsserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ ist eines der meistgenutzten Jugendportale Deutschlands. Gegliedert in drei Bereiche („Deine Serie“, „Deine Welt“ und „Deine Freunde“), bietet sie Jugendlichen neben Insider-Infos zur Serie ein breites Themenspektrum von Musik- und Kino-News über Lebensberatung bis hin zu Lern-Quizzes und Videos. Interaktivität steht dabei im Mittelpunkt: Ob Games, spielerische Tests oder die Möglichkeit, per „Klick-Kontakt“ neue Freunde zu finden – GZSZ.de ist ein Portal, das zum Mitmachen animiert. Fans können die aktuelle GZSZ-Folge schon sechs Stunden vor TV- Ausstrahlung online sehen. Und mit dem „GZSZ-Brunch“ (samstags bei RTL) ist es zudem gelungen, ein Online-Format ins TV zu verlängern.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2005 erhielt „Wikipedia – Die freie Enzyklopädie“ den Publikumspreis sowie eine Auszeichnung in der Kategorie „Wissen und Bildung“. Die Jury begründet damals wie folgt:
Mit der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia wird ein herausragendes Beispiel kollaborativer Nutzung des Internets prämiert. Die hohe Akzeptanz von Wikipedia, sowohl als Content-Medium wie auch als Publikationsplattform, dokumentiert das Interesse an partizipativen Sites in Zeiten zunehmender Kommerzialisierung internetbasierter Inhalte. Innerhalb kurzer Zeit – Wikipedia ist seit 2001 im Netz – hat es die Online-Enzyklopädie geschafft, weltweit über 50.000 Autoren unterschiedlicher Couleur und Provenienz einzubinden, wobei das deutschsprachige Angebot – nach dem englischsprachigen – den zweitgrößten Inhaltsumfang bietet. Angesichts dieser massiven Partizipation ist Wikipedia als soziales Experiment zu verstehen, ein Experiment, das durch vielfältigste Inhalte, aber auch durch seine effektive Qualitätssicherung – gegenseitige Kommentierung und Kontrolle der benutzergenerierten Inhalte – erstaunt. Bedürfen Online-Foren oft einer zentralen Moderation, so zeigt das Beispiel Wikipedia, dass Selbstverwaltung in großen Gruppen möglich ist. Der »Wikipedia-Look« – textorientiert, in sich selbst hochgradig verlinkt und an Suchbegriffen ausgerichtet – mag Geschmackssache sein, durch die hohe Akzeptanz und Nutzung des Mediums ist er innerhalb kurzer Zeit jedoch zur vertrauten Optik geraten, ähnlich der von Suchmaschinen und Portalstrukturen.
Begründung der Jury
Die von Katrin Bauerfeind moderierte Show „Ehrensenf“ im Internet erhielt 2006 den Publikumspreis und einen Grimme Online Award in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“. Den Kanal gibt es weiterhin und er wird auch aktuell befüllt. Die Jury sagte im Preisjahr dazu:
„Ehrensenf“ – der Titel ist ein Anagramm des Wortes „Fernsehen“ – ist erst seit November 2005 auf Sendung und, so urteilt die Jury, der „Newcomer“ des Jahres. Das US-Vorbild „Rocketboom“ ist zwar unverkennbar, doch haben die Produzenten von Ehrensenf, sie sind erfahrene Fernsehleute, einen eigenen Stil entwickelt: Ehrensenf parodiert gekonnt das Nachrichtenfernsehen mit Meldungen, die aus den Tiefen des Web stammen. Die Moderation wirkt improvisiert, ist aber perfekt bis ins Detail. Katrin Bauerfeind setzt ihre Pointen lässig wie Harald Schmidt, mit dem sie auch die Herkunft aus dem Schwabenland teilt. Sie verbindet die Surftipps mit manchmal akrobatischen Überleitungen.
Begründung der Jury
Design und Inhalt sind fein aufeinander abgestimmt. Die Videos sind flott geschnitten. Senftüte und Löwengebrüll im Vorspann machen Ehrensenf zu einer einprägsamen Marke. Die vorgestellten Angebote können die Zuschauer dank einer Linkliste später noch einmal in Ruhe nachsurfen.
Ehrensenf zeigt, wie ein originäres Internetformat aussehen kann, das die multimedialen und interaktiven Möglichkeiten des Mediums virtuos nutzt. Hier wird das Internet nicht zu einer zweiten Abspielstation für TV-Beiträge degradiert, wie es auf den Websites der Fernsehsender oft noch der Fall ist. Die Jury stimmte überein, dass hier (wieder einmal) der Beweis erbracht wird, dass nicht Geld, sondern Einfallsreichtum über Qualität im Internet entscheidet. So hinterlassen auch die Zuschauer begeisterte Kommentare: Ehrensenf – eine „extra scharfe“ Zugabe.
Das 2007 prämierte Format „hausgemacht.tv“ erhielt im darauffolgenden Jahr den Publikumspreis. Gibt man die URL ein, wird man aktuell (Oktober 2023) auf ein Ratgeberformat von SAT1 geleitet. Im Rahmen der Preisverleihung ging es um:
Einen Reifen wechseln, die Ananas schneiden oder den Kleiderschrank aufräumen – „hausgemacht.tv“ erklärt, wie es geht. Detaillierte Videoanleitungen zeigen Schritt für Schritt, wie sich die großen und kleinen Hürden des Alltags bewältigen lassen. Auch die Nutzer können hier zu Experten werden und ihre eigenen Service-Videos einreichen, so entsteht mithilfe der Community ein großes Video-Lexikon des Alltagswissens.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
Ein sehr ernstes Online-Angebot wurde 2008 ausgezeichnet, darin berichtete Sandra Schadek über das Krankheitsbild Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aus der Sicht einer Betroffenen. Die Autorin ist 2015 verstorben, die Website ist weiterhin erreichbar. Das Grimme Online Award-Team beschrieb die Website wie folgt:
Sandra Schadek berichtet über die tödlich verlaufende Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) – aus der Sicht einer Betroffenen. Die regelmäßige Aktualisierung ihrer Website kostet sie aufgrund ihrer Erkrankung viel Zeit und Mühe. Und doch gelingt es ihr, Texte zu verfassen, die auch Außenstehende interessieren, Wissen über die seltene Krankheit vermitteln und ihre Lebensfreude ausdrücken. Das klar strukturierte und schlicht gehaltene Web-Angebot steht exemplarisch für die Möglichkeiten, die das Internet bietet, direkt und ohne Mittler Informationen zu verbreiten, die sonst möglicherweise nie den Weg an die Öffentlichkeit gefunden hätten.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2009 erhielt das die Sendung „Wissen macht Ah!“ begleitende Online-Portal den Publikumspreis. Sowohl die Sendung als auch die Website sind weiterhin im Fernsehen bzw. online zu finden inkl. neuer Folgen und Themen. 2009 hieß es auf der Website des Grimme Online Award:
Die Website des beliebten TV-Wissensmagazins für Kinder ist nach eigenen Angaben „von Klugscheißern für Klugscheißer“. Das in grellgelbem Design gehaltene, verspielte, aber niemals anbiedernde Online-Angebot geht weit über die Fernsehsendung hinaus. Die jungen Nutzer können die Moderatoren verkleiden, ihr Wissen bei einem Quiz testen und sich lustiges Fanmaterial herunterladen. Natürlich gibt es auch ganz ernsthafte Hintergründe zur Sendung und zum Team sowie Experimente zum Nachmachen und klassische Wissensvermittlung. Im Multimedia-Bereich werden außerdem alle Folgen der Sendung archiviert.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2010 erhielt das Web-TV-Magazin „Fernsehkritik-TV“ den Publikumspreis. Die Internetadresse leitet (Oktober 2023) zum Angebot Massengeschmack.TV, welches vom damaligen Moderator Holger Kreymeier betrieben wird. Auf der Grimme Online Award-Website wurde das Web-TV-Magazin folgendermaßen beschrieben:
„Schalten Sie mal wieder ab“, fordert Moderator Holger Kreymeier die Zuschauer auf, nämlich am Ende jeder Folge seines Web-TV-Magazins über das Fernsehen. Ob Talksendung oder Quizshow, ob Privatfernsehen oder Öffentlich-Rechtlich, in dem „satirisch-kritischen“ TV-Magazin „Fernsehkritik-TV“ wird humorvoll, kenntnisreich und ausgiebig über die Schwächen und Stärken des aktuellen Fernsehprogramms informiert – so umfangreich, wie es kaum an anderer Stelle geschieht. Sprungmarken erleichtern dabei den Zugriff auf die einzelnen Bestandteile der etwa 45 Minuten langen Folgen.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2011 erhielt die Website (nicht mehr verfügbar) zur Sendung „GameOne.de“ den Publikumspreis:
Seit 2009 hat die Fernsehsendung „Game One” eine eigene Website, auf der nach der Ausstrahlung bei MTV und Viva alle Folgen zu finden sind. Die Website geht aber weit über die Inhalte der Sendung hinaus: Zahlreiche Tests von PC- und Videospielen in Texten und vor allem in live kommentierten Videos bieten Orientierung im unübersichtlichen Spielemarkt.
Dabei werden die Nutzer eingebunden, sie können selbst Videos hochladen und beteiligen sich im sehr aktiven Forum. Auch die über 300.000 Facebook-Fans belegen den großen Erfolg des Angebotes.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2012 erhielt zum ersten Mal eine App den Publikumspreis. Ausgezeichnet wurde die Tagesschau-App, die auch aktuell heruntergeladen und genutzt werden kann. Die App wurde 2012 so beschrieben:
Die App der Tagesschau ermöglicht kompakt und anschaulich einen stets aktuellen Einblick in das Nachrichtengeschehen. Alle Beiträge werden in hoher inhaltlicher und technischer Qualität für eine mobile Nutzung übersichtlich aufbereitet, für Eilmeldungen gibt es eine zusätzliche Push-Funktion.
So spricht diese App auch andere Zielgruppen an als das klassische Fernseh- und Internet-Angebot – unter Beibehaltung der Seriosität und Zuverlässigkeit der „Marke Tagesschau“.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
Die satirische Tageszeitung „Der Postillon“ erhielt 2013 die Auszeichnung vom Publikum sowie einen Preis in der Kategorie „Information“. Beschrieben wurde das Angebot mit den folgenden Worten:
Jeden Tag einen Artikel – und damit einen Lacher. Dieses Ziel verfolgt Stefan Sichermann mit seiner satirischen Tageszeitung „Der Postillon“. Seit 1845, genauer seit 2008, betreibt der Werbetexter seine Zeitung mit den „ehrlichen Nachrichten“. Seitdem hat sich das Angebot stetig verbessert, ist pointierter und aktueller geworden und wird immer häufiger auch in den etablierten Medien zitiert, wie zum Beispiel mit dem Artikel über eine neue grammatikalische Zeitform, das Futur III, das extra für den Berliner Flughafen geschaffen wurde.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
Mit „LeFloid“ erhielt 2014 der erste YouTuber den Publikumspreis des Grimme Online Award. Darum ging es:
Mit knapp 1,8 Millionen Abonnenten bei YouTube ist er einer der reichweitenstärksten Webvideoproduzenten: „LeFloid“ alias Florian Mundt. Er produziert jeden Montag und Donnerstag einen Beitrag in der Reihe LeNews, in der er aktuelle Ereignisse aus seinem Alltag und dem Nachrichtenbereich aufgreift und kommentiert.
Immer unterhaltend, immer seinem Stil folgend erreicht er ein überwiegend junges Publikum, das ihn als seriöse Nachrichtenquelle schätzt und ihn seinerseits kommentiert.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2015 wurde es wieder ernster. Mit „Shore, Stein, Papier“ blieb man zwar auf YouTube, widmete sich aber dem Thema Drogensucht:
In der Drogenszene ist Shore ein Synonym für Heroin. Mittlerweile in der fünften Staffel liefert der YouTube-Channel „zqnce“ jeden Mittwoch zwei bis drei neue Folge der Reihe „Shore, Stein, Papier“, in der Ex-Junkie „Sick“ mit Kaffee und Kippe am Küchentisch Episoden aus seinem Leben als Süchtiger erzählt. Und das sehr direkt und ehrlich. Das Angebot liefert fernab der üblichen Webvideo-Formate einen authentischen Protagonisten in einem ungekünstelten Setting und wirkt so ohne erhobenen Zeigefinger abschreckend.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
Auch 2016 blieb der Publikumspreis auf YouTube. Dieser ging an „BrainFed„. Beschrieben wurde das bepreiste Angebot auf der Website des Grimme Online Award so:
„BrainFed”, das Newsmagazin des YouTubers DarkViktory, alias Marik Roeder, will das Hirn mit News füttern: Alle 14 Tage geht es in dem redaktionell betreuten Format um Aktuelles, Politisches, Internet-Sicherheit und das, was Jugendliche interessiert oder interessieren sollte.
In den etwa dreiminütigen animierten Clips werden in typischer YouTube-Machart Hintergründe zu relevanten Themen geliefert und verlinkte Quellen bieten die Möglichkeit zur Überprüfung und inhaltlichen Vertiefung.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2017 erhielt der YouTube-Kanal „Datteltäter“ den Publikumspreis sowie einen Grimme Online Award in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“. Der Kanal wächst weiterhin, beschrieben wurde dieser im Preisjahr folgendermaßen:
Pssst! Muslime planen ein neues Satire-Kalifat im Herzen der Youtube-Szene – ein EmpÖrium für zwanghafte Toleranz. Planen? Die „Datteltäter“ – inzwischen ein Angebot von „Funk“ – proben den Bildungsdschihad! In ihren Videos kommentieren sie humorvoll gängige Vorurteile gegenüber Muslimen, geben Einblick in die Welt von kopftuchtragenden Frauen oder lassen Youtuber syrisches Essen probieren – so überwinden sie eine kulturelle Schranke. Ihre Community beziehen sie auf allen Kanälen mit ein.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
Und weiter ging es 2018 auf YouTube, dieses Mal in die Wissenschaftsecke und zwar an den YouTube Kanal maiLab, welcher zusätzlich eine Auszeichnung in der Kategorie „Wissen und Bildung“ erhielt:
Impfen, Tierversuche oder Genetik: Auf so vielen Gebieten verfügen die meisten Menschen über nicht mehr als Halbwissen. Die Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim kann da abhelfen. In ihren Videos im funk-YouTube-Kanal „maiLab“ erklärt sie ausführlich, verständlich und unterhaltsam wissenschaftliche Zusammenhänge und räumt mit verbreiteten Mythen auf – zum Beispiel über die Gefahren von Milch oder Zahnpasta. Dabei kann ihre spürbare Begeisterung für die Wissenschaft für andere junge Frauen Vorbild sein.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
Mit „Einigkeit & Rap & Freiheit“ erhielt 2019 erneut ein YouTube-Channel den Publikumspreis:
Hubertus Koch spricht in seinem YouTube-Format „Einigkeit & Rap & Freiheit“ mit Deutsch-Rappern über ihre Musik, vor allem aber über Themen wie Politik, Klimawandel oder auch Antisemitismus. So erreicht er mit dem funk-Angebot eine jugendliche Zielgruppe mit relevanten Themen und einer kritischen Haltung, auch gegenüber Teilen der Rap-Szene. Die Fans der lockeren und spontan wirkenden Gespräche denken diese in den Kommentaren weiter – und die bilden so die Grundlage für die nächsten Interviews.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2020 war Pandemiejahr und beim Grimme Online Award ging es auch beim Publikumspreis – sowie in der Rubrik „Information“ – um das Coronavirus bzw. um seriöse und aktuelle Informationen zum Infektionsgeschehen in Deutschland in Form eines Podcasts:
Seit der Podcast „Das Coronavirus-Update“ am 26. Februar 2020 vom Norddeutschen Rundfunk gestartet wurde, hat er sich zu einer Instanz für viele Hörer*innen entwickelt. Mehrmals die Woche sprechen Korinna Hennig oder Anja Martini mit dem Virologen Christian Drosten über die jüngsten Entwicklungen der Coronakrise. Dabei gibt der Podcast dem Wissenschaftler ausreichend Raum, um über aktuelle Studien, Symptome oder mögliche Gegenmaßnahmen zu sprechen – und um sich aufgrund neuer Entwicklungen auch zu korrigieren.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2021 erhielt zum ersten Mal ein TiKTok-Channel den Publikumspreis sowie einen Grimme Online Award in der Kategorie „Wissen und Bildung“, welcher an Niklas Kolorz ging:
Wissensvermittlung auf TikTok? Das geht – auch ohne ein großes Team im Hintergrund. Niklas Kolorz erklärt auf seinem Kanal in einer Minute astronomische Phänomene oder Aspekte der Evolutionstheorie. Dabei bündelt er seine Videos oft zu thematischen Reihen und geht auf die zahlreichen Kommentare seiner Follower*innen ein. In die Videos werden Bilder, Grafiken und sogar Quellenangaben eingeblendet. Die sachlich-schlichte Präsentation kommt ohne viele TikTok-eigene Spielereien aus, mitnichten aber ohne Witz.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2022 ging der Publikumspreis zurück zu YouTube und wurde dem Angebot Scobel verliehen:
Philosophie auf YouTube? Langsames Denken im schnellen Medium? Auf dem 3sat-YouTube-Kanal „Scobel“ wird dieser Gegensatz aufgelöst. In den grafisch zurückhaltend gestalteten Videos spricht Gert Scobel wöchentlich über Roboter mit Bewusstsein oder Klimaschutz, über Kunst oder die Frage nach dem Ich. Die analytischen Vorträge – oft mit aktuellem Anlass – werden von Gesprächen mit Gästen ergänzt. So liefern die substanzreichen Betrachtungen Erkenntnisgewinn bei mehr als 100.000 Abonnent*innen und laden zum Perspektivwechsel ein.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)
2023 blieb man beim Publikumspreis mit „Doktor Whatson“ auf YouTube sowie in der Wissenschaftsvermittlung:
Wie ein Korrespondent aus der Zukunft wirkt „Doktor Whatson“ alias Cedric Engels manchmal in seinen YouTube-Videos, wenn es um Strom aus dem All oder KI-gestützte Schnittstellen im Hirn geht. Auf dem Wissenschaftskanal werden jeden Sonntag Videos veröffentlicht, die den 300.000 Abonnent*innen gut recherchierte Themen aus Physik, Umwelt, Philosophie, Nachhaltigkeit oder Technologie verständlich erklären. Dabei nutzt das Team aufwändige Animationen und liefert immer Quellen mit.
(aus der GOA-Projektbeschreibung)