SCD 2013 – Workshop 4: Urheberrecht mit Sabria David und Meik Michalke
Die Kulturwissenschaftlerin Sabria David vom Slow Media Institut sprach in ihrem Vortrag über das Thema „Urheberrecht“. Sie stellt insbesondere die Frage, was den digitalen Wandel antreibt, wie verbreitet das Internet und die digitalen Medien sind und welche Gründe es für diese Verbreitung gibt. Hierfür gab sie dem Publikum zunächst einen Überblick über den Ansatz der „Liquid Culture“, wobei die digitalen Medien insbesondere das Bedürfnis nach Bindung, Bezug und Kontaktaufnahme widerspiegeln und eine Reoralisierung, d.h. die Abbildung von Gesprächen in Schriftform stattfindet. Die Grenzen zwischen Sender und Empfänger verschwinden und Werke befinden sich in einem ständigen Verbesserungsprozess. Umso stärker also der Einfluss des Empfängers auf die Gedanken und Verschriftlichungen des Senders ist, umso schwieriger erkennbar wird der Ursprung des Werks und die Kontrolle des damit verbundenen Urheberrechts.
Ergänzend hierzu sprach Meik Michalke im Rahmen der Session Urheberrecht von der alternativen Verwertungsgesellschaft C3S (Cultural Commons Collecting Society), die sich zurzeit im Gründungsprozess befindet. Diese konzentriert sich insbesondere auf die Vergabe von Creative Commons-Lizenzen, die in der Regel von größeren Unternehmen abgewiesen werden. Im Unterschied zu den Big Playern im Lizenzgeschäft werden durch C3S außerdem nur Rechte an einzelnen Werken von Autoren erworben. Die Frage, ob das Urheberrecht, wie es aktuell aufgebaut ist, reformiert werden sollte, beantwortet Michalke mit einem klaren Nein. Er erachtet nicht das Recht, sondern seine Anwendung als schwierig. C3S versucht entsprechende vorhandene Spielräume zu nutzen und die Marktnachteile auszugleichen.
Petra Köhler, Cologne Business School
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Slow Media Institut » Aktuelle Vorträge und Veranstaltungen · 29. Oktober 2013 at 11:16
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