Workshop 3: „Webvideo & Co“ – Christoph Krachten, Mediakraft/ clixoom

Veröffentlicht von jr am

scd-2012_0421Die Veränderung der Bewegtbildrezeption

Christoph Krachten berichtet über aktuelle Entwicklungen in der Bewegtbildrezeption: Budgets und Qualität(en) von Produktionen verändern sich, was sich auf die Produktionsbedingungen und die Verbreitung von Bewegtbildbeiträgen niederschlägt. Das Bewegtbild im Netz ist zum Massenmedium geworden, die Webstatistiken gehen konstant in die Höhe. Formate werden somit verstärkt ins Internet wandern, schon jetzt sind viele dafür geeignet, YouTube boomt.

Mediakraft unterstützt Kreative hierbei und unterhält diverse Channels, sprich: Internet-TV-Kanäle. Ponk ist hier ein Beispiel für einen Comedy-Channel für eine sehr junge Zielgruppe im Alter von 12 bis 24 Jahren. Diese Zielgruppe schaut verstärkt online, dann wenn gewollt in Verbindung mit verschiedenen Endgeräten.

Um einen Einblick in die Inhalte zu bekommen wird, der Trailer des Ponk-Channels gezeigt.

Das Erfolgsrezept von Online-Videos basiert auf:

  • Kreativität (Beobachtung, Ideen, Umsetzung)
  • Professionalität (TV-Erfahrung/Online-Knowhow)
  • Reichweite

Was ist anders als beim Fernsehen? Youtube ist ein soziales Online-Netzwerk (für Bewegtbilder), vergleichbar mit Facebook. Es betreibt die zweitgrößte Suchmaschine im Netz, die allerdings ausschließlich auf der eigenen Plattform sucht.

Channels von MediaKraft sind:

  • Ytitty
  • DAARUUM
  • Fresh Torge
  • Clixoom
  • AlexiBexi

scd-2012_0426Bei allen gehen die Nutzerzahlen hinauf, freut sich Krachten. Die Inhalte wachsen rasant. Künftig werden Fernsehsender ins Internet gehen, so seine Prognose. Auch längere Videos sind möglich und werden auch jetzt schon hochgeladen.

Immer mehr Menschen sehen zudem mobil Youtube. Zielgruppen verändern sich, je länger ein Video gut läuft, umso älter werden die Zielgruppen. Endgeräte und Sehgeräte ändern sich. Das Verhältnis zwischen Fernsehen und Internetkonsum nähert sich an, beobachtet Krachten. Weitere Beispiele von Ytitty werden gezeigt.

Die große Welt der Youtuber

Die Youtube ist nicht unpolitisch, auch wenn unterhaltende Inhalte (noch klar) dominieren. Als Beispiel nennt Christoph Krachten den Aufruf, sich an der ACTA-Bewegung zu beteiligen. Hierauf entstand eine Vielzahl von Videos in der Community, die das Bild zu dieser Bewegung mitprägten.

Ebenso verändert hat sich auch der Zusammenhalt der Youtuber. Die Vernetzung untereinander wächst und wird nicht mehr gescheut – zudem ist der alljährlich offline(!) stattfindende VideoDay ein stetig wachsendes Event. Hier kann auf Tuchfühlung mit den Youtube-Stars gegangen werden. Den Austausch unter den Youtubern unterstützt ebenso das Netzwerk Mediakraft (http://www.mediakraft.de). Es hilft den jungen Machern bei der Promotion, Vermarkten, Schulung – ohne ihnen dabei aber ihre Freiheiten zu nehmen, so Krachten.

Das Besondere an diesen Formaten ist zweifelsohne der Social Media-Effekt. Rezipienten stehen in direktem Kontakt zu den Machern – werden aufgerufen, sich zu beteiligen und gestalten die Sendungen aktiv mit. Diese Bedeutung des Mitmach-Fernsehens ist nicht zu unterschätzen.

Fernsehen ist zu unflexibel für diese Generation.“

Auch die dauerhaft und immer wieder auftretende Diskussion und Abgrenzung zum Fernsehen wird aufgegriffen – nicht weniger charmant. So erläutert Krachten, dass ebenso auch Fernsehsender in die Webvideo-Welt eintauchen. Beispielsweise versucht die ProSiebenSat.1 Media AG mit der MyVideo-Plattform auf diesen Zug aufspringen – nicht ohne Erfolg.

scd-2012_0439So prognostiziert Krachten ebenso, dass auch Dokumentationen als Format im Internet ihren Platz finden werden – noch nicht jetzt, aber der Weg hierhin wird gerade geebnet. Noch drei Jahre wird es dauern, prognostiziert er, dann ist es so weit. Ohne Zweifel bleiben aber die neue webspezifische Ästhetik und die neuen Entwicklungen in den Formaten beobachtenswert. Diese Videos zeigen, wieviel möglich ist – ganz nah am Rezipienten, der dank Mitmach-Werkzeugen die Formate und Inhalte mitgestaltet.

Die wirtschaftliche Relevanz dieser Webvideos ist ebenso wenig außer Betracht zu lassen. Große Unternehmen platzieren über die bekannten und berühmten Youtuber ihre Produkte und Marken (siehe Let’s Plays und Beauty-/Fashion-Videoblogs).

 

Von Nicole Riechert und Julia Wilms

 


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