2010 / WS 4
„Soziale Online-Netzwerke zwischen Schule und Freizeit“ mit Thomas Welsch und Marco Fileccia
Über Fotos, Gruppen und anderen Funktionen könnten insbesondere Jugendliche ihre Zugehörigkeiten darstellen. Thomas Welsch der sk stiftung jugend und medien sieht hierin die Charakteristiken von Social Communitys.
Aber warum sind Communitys insbesondere für junge Menschen so attraktiv? Dies beantwortet Thomas Welsch vor allem mit der einfach realisierbaren Interaktion und dem bequemen Pflegen der Kontakte. Eine Inszenierung könne so sehr reflektiert und kontrolliert gestaltet werden. Ebenso bleibt der User trotz des schnelllelebigen Mediums durch sein Profil stetig präsent.
Der Lehrer des Elsa-Brändström-Gymnasiums, Marco Fileccia, spricht im Folgenden über die Herausforderungen bei der Nutzung von sozialen Online-Netzwerken wie den Datenschutz, das Persönlichkeitsrecht, das Urheberrecht, den Missbrauch, die Werbung – aber vor allem auch über den Stress. Im Drang, online immer aktiv zu sein und immer dabei zu sein, sieht Marco Filleccia eine große Gefahr im Alltag der Jugendlichen.
Erwartungen und die individuelle Persönlichkeit sind Bestandteile vor allem in der Identitätsbildung und Selbstdarstellung im zwischenmenschlichen Agieren – also auch in den Social Communitys. Jeder habe Erwartungen an sein Gegenüber und versuche gleichzeitig den „richtigen Eindruck“ zu hinterlassen.
Auch die Medienscouts des Elsa-Brändström-Gymnasiums aus Oberhausen kommen zu Wort. Die Aufklärung fruchtet. Diese reflektierten und aufgeklärten jungen Menschen zeigen, wie es geht. Gerade die vielen „Fachkräfte“ und „Insider“ konnten hier Einiges mitnehmen. Der aufgeklärte und verantwortungsbewusste Umgang mit diesem Medium, den diese Schülerinnen und Schüler an den Tag legen, zeigt, wie die Vermittlung von Medienkompetenz funktionieren kann, auch ohne den mahnenden Zeigefinger zu heben. Das Publikum zeigt sich beeindruckt, einen Einblick in die Arbeit der Oberhausener Medienscouts zu bekommen. Das Engagement ist ein Vorzeigeprojekt.
Auch wenn die Faszination der Communitys für manchen schwer nachvollziehbar sei, da sie vielleicht der Ansicht seien, längst aus diesem Alter heraus zu sein, müsse es dennoch nicht verteufelt, sondern ein reflektierter Umgang gefördert werden, so Marco Fileccia in seinen Abschlussworten.
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